Unterstütze beeinträchtigte Menschen als Gesetzl. Vertreter*in bei bürokratischen Angelegenheiten

Wir suchen für beeinträchtigte Menschen im Bezirk Reinickendorf gesetzliche Vertreter_innen (=rechtlicher Betreuer gem. § 1896 BGB), die Angelegenheiten anderer Menschen für diese regeln. 

Deine Aufgaben

Rechtliche Betreuer_innen haben die verantwortungsvolle Aufgabe, erwachsene Menschen in bürokratischen Angelegenheiten zu unterstützen. Sie sind bevollmächtigt, diese rechtlich zu vertreten. Denn die von ihnen betreuten Menschen haben zum Beispiel eine geistige oder körperliche Behinderung oder eine psychische oder körperliche Erkrankung und finden sich aufgrund dieser Einschränkungen alleine nicht mehr gut zurecht.

Die ehrenamtlichen rechtlichen Betreuer unterstützen also langfristig (von 6 Monaten bis zu mehreren Jahren) bei anfallenden rechtsgeschäftlichen Angelegenheiten, z.B. bei Anträgen bei Behörden, der Beantragung eines Pflegegrades oder Wohnungsangelegenheiten. Je nachdem was der zu Betreuende gerade benötigt. 

Sie übernehmen KEINE lebenspraktischen Hilfen, wie z.B. Haushaltsführung, Freizeitgestaltung, etc. Selbstverständlich steht es dir aber frei, so viel Zeit wie du möchtest mit deinem zu Betreuenden zu verbringen und ihn auch ausserhalb von "bürokratischen" Angelegenheiten zu unterstützen. 

Das Wohl und der Wille des betroffenen Menschen stehen dabei aber an erster Stelle!

Kompetenzen und Voraussetzungen

Neben einer Reihe von formalen Anforderungen benötigst du in erster Linie 

• Toleranz für "von der Norm abweichendes Verhalten" eines betreuten Menschen und
• Aktzeptanz seines Willen und seiner gewünschten Lebensform - auch wenn du selbst so vielleicht nicht gut finden magst.

Darüber hinaus solltest du keine Scheu vor Kontakt zu Behörden haben, organisiert, zuverlässig und verbindlich sein. Denn du hast eine große Verantwortung für die betreute Person. 

Weitere Voraussetzungen sind:

• Volljährigkeit
• keine eigene geistige bzw. seelische Behinderung
• keine psychische Erkrankung
• keine Suchterkrankung
• geordnete wirtschaftliche Verhältnisse (z.B. keine eidesstattliche Versicherung)
• keine laufenden Strafverfahren
• keine relevanten Vorstrafen (Führungszeugnis)
• fortgeschrittene deutsche Sprachkenntnisse "Behördendeutsch" + ggf. eine weitere Fremdsprache, wenn es um eine Person geht, die selbst kein Deutsch spricht.
• Fortbildungsbereitschaft

Ablauf: 

1. Bevor du eine Betreuung übernimmst, führen wir natürlich erstmal ein persönliches Kennenlerngespräch mit dir,  um zu klären, ob das Ehrenamt wirklich das ist, was du suchst.
2. Dann laden wir dich zu einer Schulung ein, in der wir dich gut auf dein verantwortungsvolles Ehrenamt vorbereiten. Keine Sorge: Es gibt keine Prüfung!
3. Danach wirst du in die zuständige Betreuungsbehörde eingeladen, um herauszufinden, welche Person zu dir und deinen Fähigkeiten passen könnte.
4. Wenn dann eine passende Betreuung für dich gefunden wurde, bestellt dich das Betreuungsgericht offiziell zum/r Betreuer/in.
5. Und dann kann es losgehen!

Wir stehen dir während des gesamten Verfahrens vor und während der Betreuung als Ansprechpartner mit unserem gesammelten Know How des Teams zur Verfügung. 

Und wenn sich deine Lebensumstände irgendwann ändern sollten oder du aus anderen Gründen keine Zeit mehr für das Ehrenamt hast, kannst du das Ehrenamt natürlich auch wieder abgeben. 

Wir bieten

• kostenlose Schulungen und Fortbildungen
• Erfahrungsaustausch mit anderen Ehrenamtlichen
• individuelle persönliche Beratung vor und während der Betreuung

Vergütung: 

Als ehrenamtliche_r Betreuer_in hast du Anspruch auf eine jährliche Aufwandspauschale in Höhe von 399 €. 

Zeitaufwand

Wichtiger Hinweis

• Bitte beachte, dass deine Deutschkenntnisse so gut sein müssen, dass du problemlos das "Behördendeutsch" verstehst.
• Bis du tatsächlich zur ehrenamtlichen Betreuer_In bestellt bist und mit dem Ehrenamt loslegen kannst, können einige Monate vergehen.

Was passiert, wenn ich eines Tages dement sein sollte? Wer kümmert sich um meine Partnerin oder meinen Partner nach einem schweren Unfall? Was geschieht, wenn mein behindertes Kind volljährig wird?

Seit über 25 Jahren macht sich der Humanistische Betreuungsverein Berlin für Menschen stark, die ihr Leben alleine nicht mehr regeln können. In den Bezirken Mitte, Pankow und Reinickendorf beraten und unterstützen wir daher Hilfesuchende zu den Themen Betreuung, Vorsorgevollmachten und Patientenverfügungen. 

• Wir führen selbst rechtliche Betreuungen
• Wir informieren zu Vorsorgevollmachten und Betreuungs- und Patientenverfügungen
• Wir schulen und informieren zum Betreuungsrecht
• Wir beraten und begleiten ehrenamtliche Betreuer_innen und Bevollmächtigte

Unsere Beratungs- und Veranstaltungsangebote sind kostenlos.